Bessel-Forschungspreis der Humboldt-Stiftung für Matthew Wing

Der britische Teilchenphysiker Matthew Wing bekommt einen Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung. Der 40 Jahre alte Professor am University College London (UCL) wird das Preisgeld für einen einjährigen Aufenthalt bei DESY nutzen, um die Forschungsarbeit sowohl auf dem Gebiet der Datenanalyse als auch für die Entwicklung von Linearbeschleunigern und Plasmabeschleunigern in Zusammenarbeit mit DESY-Experten zu intensivieren. Matthew Wing ist bei DESY kein Unbekannter. Er begann seine Doktorarbeit am ZEUS-Experiment bei HERA in Hamburg. Auch nach seiner Berufung als Professor für Teilchenphysik am UCL blieb er der ZEUS-Kollaboration verbunden als Vorsitzender für die Datenanalyse im Jahr 2005 sowie als stellvertretender Sprecher von 2007 bis 2009. Seit September 2013 ist er Sprecher der ZEUS-Kollaboration.

Nach der Vergabe der Humboldt-Fellowship an Matthew Wing im Jahr 2008 wurde er von Brian Foster, Humboldt-Professor bei DESY, für den Bessel-Forschungspreis vorgeschlagen. Bei DESY wird sich Matthew Wing nun mit der Forschung und Entwicklung für Datenerfassungssysteme für den Detektor eines zukünftigen Linearbeschleunigers beschäftigen sowie der Forschung auf dem Gebiet der zukünftigen Plasma-Wakefield-Beschleunigung widmen. Matthew Wings Herz schlägt aber nach wie vor noch für seine bisherigen Experimente. Als eine seiner ersten Aufgaben nach Verleihung des Preises übernimmt er die Leitung für die kommende große Veröffentlichung über HERA-Experimente: Die vereinten Daten der Protonstruktur bei H1 und ZEUS.

Die Humboldt-Stiftung fördert Wissenschaftskooperationen zwischen exzellenten ausländischen und deutschen Forscherinnen und Forschern in den verschiedensten Fachrichtungen. Die Stiftung verleiht jährlich bis zu 25 Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreise; dessen Namensgeber ist der wohl bekannteste deutsche Mathematiker und Wissenschaftler des 19. Jahrhunderts. Der Preis geht an in ihrem Fachgebiet bereits international anerkannte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Von ihnen wird erwartet, dass sie zukünftig durch weitere wissenschaftliche Spitzenleistungen ihr Fachgebiet auch über das engere Arbeitsgebiet hinaus nachhaltig prägen. Die Preisträger werden für ihre herausragenden Forschungsleistungen ausgezeichnet. Sie sind eingeladen, selbst gewählte Forschungsvorhaben in Deutschland in Kooperation mit Fachkollegen für einen Zeitraum von bis zu einem Jahr durchzuführen.