Open Access-Initiative der Teilchenphysik startet im Januar 2014

Vertreter der SCOAP

Vertreter der SCOAP³-Initiative bei ihrem gestrigen Treffen am CERN. (Foto: CERN)

Ab dem 1. Januar 2014 wird ein Großteil der weltweit in der Teilchenphysik erscheinenden Zeitschriftenveröffentlichungen frei zugänglich in Open Access-Journalen veröffentlicht. Dafür wurde gestern nach intensiven Vorbereitungen die internationale Open Access Intiative SCOAP³ (Sponsoring Consortium for Open Access Publication in High Energy Physics) gegründet. Zum ersten Mal in der Geschichte werden renommierte Zeitschriften, die bislang im Abonnement erhältlich sind, systematisch in Open Access-Journale überführt. Die hohe Qualität der Veröffentlichungen, die die Journale bisher auszeichnete, wird weiterhin garantiert, indem Forschungszentren, Bibliotheken und Förderinstitutionen aus mehr als 24 Ländern sich in diesem Konsortium engagieren, um unter anderem das Peer-Review-Verfahren aufrechtzuerhalten.

„Der offene Austausch und die internationalen Zusammenarbeit sind schon immer ein inhärenter Bestandteil der Teilchenphysik“, sagt DESY-Teilchenphysik-Direktor Prof. Joachim Mnich. „Ich freue mich, dass wir mit dieser internationalen Initiative auch wieder Vorreiter für ein neues Publikationsmodell sind: qualitativ hochwertig, transparent und frei zugänglich für alle.“

Elf Verlage, in denen auch bislang schon Teilchenphysik-Themen publiziert worden sind, werden ihre Journale oder deren Teilchenphysiksparte in Open Access-Zeitschriften umwandeln. Darunter sind renommierte Unternehmen wie Springer, Elsevier oder IOP Publishing. Damit wird der größte Teil der weltweiten Publikationen in der Teilchenphysik kostenlos für die Autoren veröffentlicht und frei zugänglich. Das Copyright für die Veröffentlichung wird dabei beim Autor verbleiben und so eine größtmögliche Nutzung und Nachnutzung unter Wahrung der Urheberrechte der Publizierenden ermöglichen. Die Kosten für die Verlage und das Review-Verfahren werden aus den bisherigen Abonnementsgebühren der an SCOAP³ beteiligten Institutionen und durch Fördereinrichtungen getragen. Von deutscher Seite aus haben die Technische Informationsbibliothek Hannover und die DFG für die deutschen Hochschulen, DESY für die Helmholtz-Gemeinschaft und die Max-Planck-Gesellschaft die Kooperation unterschrieben.