Israelische Schülerinnen und Schüler zu Besuch bei DESY in Hamburg

Die Gruppe vom Schwartz/Reisman Science Education Center aus Israel mit ihren Gastgebern vor dem DESY-Hörsaal. Foto: DESY, Marta Mayer

Eine Gruppe von 23 israelischen Schülerinnen und Schülern hat für eine Woche DESY in Hamburg besucht. Die Gruppe kommt vom israelischen Schwartz/Reisman Science Education Center, einer Einrichtung unter dem Dach des renommierten Weizmann Institute of Science.

Am Sonntag, 14. April, kam früh morgens die erlösende Nachricht: Der El Al-Flug – ursprünglich für 6.00 Uhr früh vorgesehen – wird nicht annulliert, sondern kann verzögert um 9.00 Uhr vom Flughafen in Tel Aviv in Richtung Berlin starten. Eine große Erleichterung für die 23 israelischen Schülerinnen und Schüler, für die betreuenden Lehrer und vor allem auch für die Eltern. Der iranische Angriff mit Hunderten von Raketen auf Israel in der Nacht von Samstag auf Sonntag hatte die Schülergruppe nicht abhalten können. Die Reise fand trotzdem statt: nur fünf von insgesamt 28 Personen hatten abgesagt.

Der Besuch war viele Monate zuvor geplant worden, das Thema Sicherheit wurde von Anfang an großgeschrieben. Ziel des Besuchs war aber vor allem: mehr Physik begreifen – für hoch talentierte siebzehn- und achtzehnjährige Schülerinnen und Schüler des Schwarz/Reisman Centers, das eine einzigartige Plattform für Physik-Begeisterte in Rehovot und weiteren Städten in Israel ist. Dort werden Schüler an zwei Tagen in der Woche in einem speziellen Physik-Programm am Weizmann Institut in Rehovot ausgebildet – von Lehrern und Lehrerinnen, die vielfach gar nicht aus der Schule kommen, sondern aus der Wissenschaft oder der Industrie. Physik aus der realen Welt der Forschung statt aus dem Lehrbuch.

Bei DESY fühlten sich die Schülerinnen und Schüler sicher und fast ganz wie zu Hause am Weizmann: überall interessante Geräte, spannende Experimente und Forscherinnen und Forscher. Das Besuchsprogramm umfasste drei volle Tage bei DESY sowie einen abschließenden Vormittag am Röntgenlaser European XFEL in Schenefeld. Geboten wurden Einblicke und Mitexperimentieren an vielen DESY-typischen Themen: Die selbst aus Israel stammende Strukturbiologin Meytal Landau erklärte den jungen Leuten das Centre for Structural Systems Biology (CSSB) und die Arbeit ihrer Gruppe an Proteinfasern und mit Amyloiden, die mit neurodegenerativen Erkrankungen in Verbindung gebracht werden. Weitere Stationen waren: Einblick in die Beschleunigertechnologie in der Accelerator Module Test Facility, wo zum Beispiel Tests von supraleitenden „Cavities“ und Beschleunigermodulen durchgeführt werden können. In der DESY Test Beam Facility hatten die Schülerinnen die Möglichkeit, ein Mini-Kalorimeter selbst zusammenzubauen und zu testen. Höhepunkte waren auch die Teilnahme am Schülerlabor Light and Schools der Uni Hamburg, wo die jungen Leute in kleinen Gruppen selbstständig ein Michelson-Interferometer aufbauen und Präzisionsmessungen durchführen konnten, sowie Experimente im Quantum Lab des DESY-Schülerlabors physik.begreifen.

Neben dem faszinierenden wissenschaftlichen Programm gab es auch eine Hafenrundfahrt –gesponsert vom Verein der Freunde und Förderer des DESY (VFFD), sowie einen kulturellen Abend mit einer Theater-Improvisation.

DESY-Direktor Helmut Dosch sagt: „DESY hat einmal mehr gezeigt, dass es getreu seiner Mission ein Ort des offenen Zusammentreffens und des Austauschs ist, verpflichtet zu besonderer gesellschaftlicher Verantwortung und zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.“

Ronen Mir, Direktor des Schwartz/Reisman Science and Education Center, ergänzt: „Das Schwartz/Reisman-Team ist DESY sehr dankbar, dass es den Traum der Schüler, dieses hochmoderne Labor zu besuchen, wahr gemacht hat. Wir alle haben uns bei DESY sicher und willkommen gefühlt, und wir danken dem gesamten DESY-Team für die wunderbare Aufnahme. Wir freuen uns auf eine weitere Zusammenarbeit.“