Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach besucht DESY

DESY-Forscher Johannes Hagemann zeigt DESY-Direktor Helmut Dosch, Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank, Gesa Miehe-Nordmeyer aus dem Bundeskanzleramt und Gesundheitsminister Karl Lauterbach die Experimente an der PETRA III-Strahlführung P06 (v.l.). Foto: DESY, Georg Wendt

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Life Science Forums mit Hamburgs Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (Mitte). Foto: DESY, Georg Wendt

Mit den Erfahrungen aus der Pandemie die Gesundheitsforschung für morgen beschleunigen: Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach besuchte am 30. Juni 2023 das Deutsche Elektronen-Synchrotron DESY in Hamburg. Lauterbach würdigte die herausragende Rolle des Forschungszentrums, seine einmalige Expertise und vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten von beschleunigerbasierten Röntgenlichtquellen; auch für die Gesundheitsforschung – und für die Zukunft vom Wissenschaftsstandort Deutschland.

„Die interdisziplinäre Forschungsarbeit bei DESY ist ein herausragendes Beispiel für Spitzenforschung am Standort Deutschland – und dafür, dass diese Forschung unmittelbar in der Gesundheitsversorgung der Menschen ankommt“, sagte Minister Lauterbach. „Mit Hilfe von Röntgenanalytik leistete DESY einen enorm wichtigen Beitrag für die Entwicklung der mRNA-Impfstoffe. In Zukunft können die hier eingesetzten Technologien Fortschritte in der Erforschung parkinsonartiger Erkrankungen oder für die Weiterentwicklung bioabbaubarer Implantate bringen. Für diesen Einsatz danke ich von ganzem Herzen.“

Bei einem Rundgang durch DESYs große PETRA III-Experimentierhalle machten sich die Gäste ein Bild von DESYs Forschungsinfrastruktur. Mitglieder des DESY-Direktoriums präsentierten dem Minister und weiteren Gästen aus dem Bundeskanzleramt aktuelle Experimente an einer Strahlführung sowie Erkenntnisse, die bei DESYs Coronaforschung für die Entwicklung eines Coronamedikaments gewonnen wurden.

„Wir verknüpfen bei DESY exzellente Grundlagenforschung mit aktuellen Themen der angewandten Forschung, die existenziell für Wirtschaft und Gesellschaft sind; eben auch im Gesundheitssektor“, sagte Prof. Dr. Helmut Dosch, Vorsitzender des DESY-Direktoriums und warb damit für DESYs Zukunftsprojekt PETRA IV: „Damit Deutschland in dieser Röntgenanalytik an der Weltspitze bleibt, müssen wir die PETRA III-Synchrotronstrahlungsquelle mit dem PETRA IV-Projekt dringendst umrüsten. PETRA IV kombiniert eine bahnbrechende Beschleuniger-Technologie mit KI-gestützter Analytik und wird zukünftigdie beste Synchrotronstrahlungsquelle der Welt sein.“

Dosch sagte weiter: „Als Nationales Analytikzentrum bietet DESY schon heute ein optimales Innovationsumfeld für Forschende und Unternehmen. Mit PETRA IV wird dieser Service auf DESYs interdisziplinär aufgestelltem Forschungscampus mit seinem starken Partnernetzwerk weltweit wegweisend sein.“ Auf dem DESY-Campus haben sich schon heute zahlreiche universitäre Institute und Forschungszentren angesiedelt, darunter das Europäischen Laboratoriums für Molekularbiologie (EMBL) sowie das Zentrum für Strukturelle Systembiologie (CSSB) mit seinen Partnern, unter anderem vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM), dem Leibniz-Institut für Virologie (LIV) und dem Universitätsklinikum Eppendorf (UKE).

Zum Abschluss des DESY-Besuchs von Bundesgesundheitsminister Lauterbach gab es deshalb auch einen Austausch zum Thema Gesundheitsforschung. Am „Life Science Forum“ nahmen neben dem DESY-Direktorium und Institutsleiter:innen der Gesundheitsforschungs-Niederlassungen auf dem DESY-Campus auch Dr. Christiane Honisch, Leiterin der Abteilung Diagnostik bei Evotec, sowie Hamburgs Wissenschaftssenatorin und Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank teil. „Der DESY-Forschungscampus in Bahrenfeld vereint schon heute Großforschungsgeräte der Extraklasse, eine internationale Forschungsgemeinschaft und Institute von Weltrang“, sagte Fegebank. „DESY hat die Entwicklung des Standorts wesentlich geprägt und wird sie auch zukünftig mit regionaler wie internationaler Bedeutung mitbestimmen. Mit der Super-Röntgenquelle PETRA IV planen wir ein weiteres Forschungs-Flaggschiff in der Science City Hamburg Bahrenfeld, das zahlreiche Forschende aus aller Welt anziehen soll.“