DESY trauert um Max Klein, der am 23. August 2024 verstorben ist. Der Teilchenpyhsiker war lange Jahre bei DESY tätig, insbesondere am H1-Experiment, und leitete später als Professor in Liverpool die dortige Arbeitsgruppe im ATLAS-Experiment.
Max Klein studierte an der Humboldt-Universität zu Berlin und promovierte dort 1976. Von 1973 bis 1991 war er als Wissenschaftler am Institut für Hochenergiephysik (IFH) in Zeuthen angestellt, dem heutigen DESY-Standort,. In dieser Zeit verbrachte er Forschungsaufenthalte am Forschungszentrum JINR in Dubna, bei DESY und am CERN. Mit der Wende 1992 wurde Max Klein DESYaner. Er arbeitete von Hamburg und Zeuthen aus in der H1-Kollaboration am HERA-Beschleuniger und erbrachte mit seiner Arbeitsgruppe entscheidende Beiträge zum Verständnis der Struktur des Protons und insbesondere der Bestimmung der Gluondichte im Proton. Von 2002 bis 2006 war er wissenschaftlicher Leiter des rund 350 Leute starken internationalen H1-Teams.
2006 folgte Max Klein einem Ruf an die Universität Liverpool und trat 2007 mit seiner Arbeitsgruppe der ATLAS-Kollaboration am LHC-Beschleuniger bei. Er leitete die Liverpooler ATLAS-Gruppe bis 2017.
Während seiner gesamten Laufbahn war Max ein starker Befürworter eines Elektron-Proton-Beschleunigers der nächsten Generation. Für diesen Nachfolger von HERA wollte er einen Elektronenbeschleuniger zum LHC hinzufügen und so einen LHeC (Large Hadron electron Collider) schaffen. Hierfür arbeitete er eng mit der CERN-Beschleunigergruppe und anderen internationalen Teams bei der Forschung und Entwicklung zusammen.
In seiner Laufbahn erhielt Max Klein viele Auszeichnungen, unter anderem 1985 die Max-von-Laue-Medaille der Akademie der Wissenschaften der DDR. 2013 wurde er für seine fundamentalen Beiträge zum Verständnis der Struktur des Protons mit dem Max-Born-Preis ausgezeichnet.
„Max Klein war ein leidenschaftlicher, ein äußerst versierter und reflektierter Physiker, der sowohl DESY als auch die Teilchenphysik insgesamt sehr geprägt hat“, sagt Beate Heinemann, Direktorin für Teilchenphysik bei DESY. „Durch seinen viel zu frühen Tod verlieren wir einen wirklich besonderen Menschen, der mit seinem enormen Wissen, Mut, Humor, sowie seiner Geduld, Toleranz und Freundlichkeit ein Vorbild und Mentor für eine ganze Generation von Physikerinnen und Physikern war.“