Der Hamburger Senat, der Bezirk Altona, DESY und die Universität Hamburg haben heute in einer Pressekonferenz die Pläne für einen Wissenschaftsstadtteil im Westen Hamburgs präsentiert. In der „Science City Bahrenfeld“ sollen Wissenschaft, Wirtschaft und Wohnen bei der Entwicklung eines neuen Stadtteils eng verzahnt werden. Die Science City Bahrenfeld entsteht auf einer Fläche von 125 Hektar rund um den Forschungscampus in Bahrenfeld und beinhaltet neue wissenschaftliche Institute und Einrichtungen sowie rund 2500 Wohnungen. Neben einem Ausbau DESYs sehen die Pläne vor, dass die Universität Hamburg weitere naturwissenschaftliche Bereiche in der Science City ansiedelt. Der Altonaer Volkspark soll dabei als „Grünes Herz“ Wissenschaft und Forschung mit Wohn- und Aufenthaltsqualität, Sport- und Gesundheitsbereichen verbinden. Durch die Anbindung an den schienengebundenen Nahverkehr, innovative Verkehrskonzepte und den Ausbau attraktiver Erholungs- und Freizeitflächen wird die Science City Bahrenfeld gleichzeitig zu einem attraktiven Lebensort. Die ersten Architekturwettbewerbe für den neuen Wissenschaftsstadtteil sind für 2020 vorgesehen.
Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher sagt: „Zusammen mit der Universität und dem DESY wollen wir in den nächsten Jahren einen ganzen Stadtteil der Wissenschaft widmen. Mit der Science City Bahrenfeld entwickeln wir ein Zentrum der Grundlagenforschung und angewandten Wissenschaft, einen Inkubator für Innovation und Technologietransfer. Zugleich sollen in dem Quartier attraktive Wohnungen und Erholungsräumen für Studierende, Wissenschaftler und Kreative entstehen. Dies alles sind beste Standortbedingungen für wissenschaftliche Einrichtungen, Start-Ups und innovative Unternehmen, mit Laboren und modernen Arbeitsplätzen für kluge Köpfe aus der ganzen Welt.“
„DESY unterstützt die Pläne für die Science City Bahrenfeld mit großem Nachdruck. Wir schaffen damit ein Modell für den Forschungscampus der Zukunft, in dem Spitzenforschung mit hochmodernen Großforschungsanlagen, die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses und der Transfer in Wirtschaft und Gesellschaft – eng verzahnt – als nachhaltige Konzepte konsequent umgesetzt werden“ , sagt Prof. Helmut Dosch, Vorsitzender des DESY-Direktoriums.
Katharina Fegebank, Senatorin Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung, sagt: „Es ist beeindruckend, wie alle an einem Strang ziehen, um die Science City Bahrenfeld möglich zu machen. Erstmals spielen Wissenschaft und Forschung in der Geschichte Hamburgs die Hauptrolle bei der Entwicklung eines Stadtquartiers. Wir versprechen uns davon noch mehr wissenschaftliche Exzellenz, Innovationen, Lebensqualität und Jobs für Hamburgs Zukunft.“
In der Science City Bahrenfeld wird Wissenschaft zum Motor von Stadtentwicklung: Der hochmoderne und international vernetzte Wissenschaftscampus soll weiter ausgebaut werden. Das Centre for Data and Computer Science (CDCS) für wissenschaftliches Rechnen, das Zentrum für molekulare Wasserforschung (CMWS) und PETRA IV „Next Generation“ sind wesentliche Pfeiler der Science City, ebenso die dauerhafte Ansiedlung der Fachbereiche Physik, Chemie und Teilen der Biologie der Universität. Mit diesem wissenschaftlichen Ausbau wird in dem am Dienstag präsentierten Zukunftsbild 2040 das „Wohnen am Volkspark“ verbunden. Das Konzept der Science City Bahrenfeld soll der Anfang eines über die nächsten Jahre und Jahrzehnte weiterzuentwickelnden Prozesses sein.
„In Bahrenfeld wird mit der Science City ein bedeutendes stadtentwicklungspolitisches Zukunftsprojekt Hamburgs entstehen“, erklärt Dr. Dorothee Stapelfeldt, Senatorin der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen. „Hier wird ein neuer urbaner Raum entwickelt, in dem zu der vorhandenen Wohnbebauung ein modernes, gemischt genutztes Quartier mit 2500 Wohnungen hinzukommt. Ein urbaner Raum, in dem exzellenten Wissenschaftseinrichtungen ausgebaut und mit der städtischen Infrastruktur unmittelbar angrenzend an den größten Parks Hamburgs verwoben werden. Wohnen, Wissenschaft und innovative Wirtschaft bilden den Kern einer für Hamburg einzigartigen Stadtentwicklung.“
Im Innovationspark Altona am Vorhornweg, wo DESY ein Technologie- und Gründerzentrum für Life Sciences, Bio- und Nanotechnologie und neue Materialien plant, und in einem Innovationszentrum auf dem Campus sollen Start-Ups und innovative Unternehmen gemeinsam mit der Wissenschaft an neuen Technologien forschen.
Das Konzept der Science City Bahrenfeld steht mit seinem Zukunftsbild 2040 als klarer Auftakt einer Integration von Forschung, Wissenschaft und Lehre in die neuen und die bestehenden Stadtteilstrukturen Bahrenfelds. Es wurde gemeinsam von der Wissenschafts- und der Wirtschaftsbehörde, der Behörde für Umwelt und Energie, der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen, dem Bezirksamt Altona, DESY und der Universität Hamburg erarbeitet.
Weitere Informationen und das Konzept stehen unter www.hamburg.de/sciencecity zur Verfügung.
Eine öffentliche Informationsveranstaltung zur Science City Bahrenfeld findet am 11. Februar um 18.30 Uhr im DESY-Hörsaal statt.