Beate Heinemann, DESY-Forschungsdirektorin für den Bereich Teilchenphysik, hat am 27. April im Rahmen des „Dies Academicus“ der Universität Zürich (UZH) die Ehrendoktorinnenwürde verliehen bekommen. Die Schweizer Universität zeichnet sie aus „für ihre herausragenden wissenschaftlichen Leistungen in der experimentellen Elementarteilchenphysik, für ihre Pionierrolle auf der Suche nach neuen Teilchen und Phänomenen sowie für ihre damit verbundenen Beiträge zur Planung künftiger Teilchenbeschleuniger”, so die UZH.
Gemeinsam mit Heinemann erhielten noch sechs weitere Personen eine Ehrenpromotion. Die sieben Fakultäten der Universität nominieren jedes Jahr eine Persönlichkeit aus ihrem jeweiligen Bereich, die sich mit ihrer Forschung oder ihrem Lebenswerk besonders hervorgetan haben. Die mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät deckt dabei sämtliche Naturwissenschaften ab, von Chemie über Molekulare Biologie bis zur Astrophysik. Eine Ehrenpromotion im Bereich der Physik kommt deshalb nur alle paar Jahre vor. Zu anderen mit dem Dr. h.c. gewürdigten Forscher:innen gehört zum Beispiel auch die Primatenforscherin Jane Goodall.
Beate Heinemann freut sich über die Auszeichnung: „Ich fühle mich durch die Ehrenpromotion sehr geehrt. Die Universität Zürich spielt in der Physik nicht nur historisch eine große Rolle – immerhin hat Erwin Schrödinger hier seine berühmte Gleichung entwickelt, die eine der grundlegenden Gleichungen der Quantenmechanik ist, Albert Einstein war hier Professor, und auch Max von Laue, der besonders für DESYs Forschungsbereich mit Photonen von zentraler Bedeutung ist, hat seine Arbeiten, die ihm den Nobelpreis einbrachten, an der UZH gemacht. Ihre Vorreiterrolle hat sich die Uni mit einem breit aufgestellten Forschungsprogramm und exzellenten Mitarbeitenden bis heute erhalten.“
„Mit ihrer Forschung bei ATLAS ist Beate Heinemann zwar in direkter Konkurrenz zu den UZH-Gruppen, die im Rahmen des CMS-Experiments am CERN arbeiten“, erklärt Thomas Gehrmann, der Leiter er mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät der Uni Zürich. „Trotz dieser Konkurrenz steht sie in regelmäßigem Ideenaustausch mit unseren Forschungsgruppen in experimenteller und theoretischer Teilchenphysik, und wir arbeiten sehr konstruktiv im Rahmen des European Strategy Process zusammen.“