Die Helmholtz-Gemeinschaft fördert eine internationale Doktorandenschule zur Multimessenger-Astronomie, die DESY gemeinsam mit der Humboldt-Universität Berlin, der Universität Potsdam und dem israelischen Weizmann Institute of Science ausrichtet. Das Konzept hatte die Gutachter in einem zweistufigen Auswahlverfahren überzeugt. Als Multimessenger-Astronomie wird die Beobachtung des Universums über verschiedenartige Boten wie Licht und andere elektromagnetische Strahlung, Teilchen wie Neutrinos und Gravitationswellen bezeichnet. Die Kombination solcher Beobachtungen ermöglicht neue Erkenntnisse über energiereiche Phänomene wie beispielsweise Sternexplosionen und kosmische Teilchenbeschleuniger.
Die „International Helmholtz-Weizmann Research School for Multimessenger-Astronomy“ wird für sechs Jahre mit insgesamt 1,8 Millionen Euro aus dem Impuls- und Vernetzungsfonds der Helmholtz-Gemeinschaft gefördert. Die Graduiertenschule soll den Grundstein für die strukturierte Doktorandenausbildung im Bereich Astroteilchenphysik bei DESY bilden und zudem die Partnerschaft mit dem Weizmann-Institut in Israel stärken.
„Die Multimessenger-Astronomie ist ein sich rasant entwickelnder Bereich, der uns zuvor unerreichbare Einblicke ins Hochenergie-Universum liefert. Ich freue mich, dass mit der internationalen Doktorandenschule der Schwerpunkt Multimessenger-Astronomie bei DESY ausgebaut wird“, sagt der Leiter des DESY-Standorts Zeuthen, Christian Stegmann.
Initiator Marek Kowalski, Leitender Wissenschaftler bei DESY, sieht in der Schule eine international einzigartige Chance für Doktoranden: „Die Multimessenger-Schule bringt Experten für die verschiedenen Botenteilchen zusammen und kombiniert die Erfahrung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Experiment und Theorie. Von optischem Licht bis zu harter Gammastrahlung und von Neutrinos bis zu Gravitationswellen decken wir alle Aspekte ab. Den Studierenden bietet sich damit eine herausragende Startposition in zukünftigen Projekten der Multimessenger-Astronomie.“
Im Rahmen der Doktorandenschule ist ein längerer Forschungsaufenthalt im jeweiligen Partnerland vorgesehen, um schon früh internationale Erfahrungen zu sammeln. Ein jährliches Treffen aller Studierenden soll für ein starkes Netzwerk sorgen. Sprecher und Sprecherin der Doktorandenschule sind Marek Kowalski für DESY, David Berge für die Humboldt-Universität, Huirong Yan für die Universität Potsdam und Eli Waxman für das Weizmann-Institut. Die erste Ausschreibungsrunde ist für Frühjahr 2019 vorgesehen.