Am 21. Juni ist Helen T. Edwards in ihrer Heimat in Illinois, USA nach schwerer Krankheit im Alter von 80 Jahren verstorben. Helen Edwards war am US-Forschungszentrum Fermilab die für den Bau und Betrieb des Teilchenbeschleunigers Tevatron verantwortliche leitende Wissenschaftlerin und seit Anfang der 1990er Jahre maßgeblich an der Entwicklung der supraleitenden TESLA-Beschleunigertechnologie beteiligt. Sie war DESY über drei Jahrzehnte eng verbunden und zusammen mit ihrem Ehemann Don eine wesentliche treibende Kraft für die langjährige fruchtbare Kooperation zwischen Fermilab und DESY.
In einer frühen Phase des HERA-Projekts hat DESY enorm von den Erfahrungen beim Tevatron profitiert, und Helen Edwards hat während eines ihrer zahlreichen Aufenthalte bei DESY auch zur Inbetriebnahme des Protonenrings beigetragen. In der TESLA Collaboration hat sie wesentliche Beiträge Fermilabs zum Design des Linear Colliders und zu Konzeption und Aufbau der TESLA Test Facility organisiert, aus der später die Anlage FLASH hervorging. Viele Kollegen und Kolleginnen bei DESY kennen und schätzen Helen Edwards aus dieser langjährigen Zusammenarbeit und waren ihr freundschaftlich verbunden.
Mit der ihr eigenen Neugier und dem Willen, den Dingen auf den Grund zu gehen, hat sie sich bis kurz vor ihrem Tod gemeinsam mit DESY-Beschleunigerphysikern mit der Analyse strahlphysikalischer Effekte bei FLASH beschäftigt. Sie wird bei DESY als kompetente, engagierte sowie offene und diskussionsfreudige Wissenschaftlerin in Erinnerung bleiben, und DESY wird ihr stets ein ehrendes Andenken bewahren. Unsere Gedanken sind mit ihrem Ehemann und Familienmitgliedern.