Die Helmholtz-Gemeinschaft fördert drei neue Nachwuchsgruppen bei DESY. Mit einer jährlichen Förderung von jeweils 300 000 Euro können drei junge Wissenschaftler über sechs Jahre ihre eigenen Forschungsgruppen bei DESY aufbauen. Die Helmholtz-Gemeinschaft und DESY übernehmen jeweils die Hälfte des Förderbetrags. „Ich freue mich, dass gleich drei unserer Kandidatinnen und Kandidaten mit ihren Vorhaben überzeugen konnten. DESY ist es ein besonderes Anliegen, den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern und individuelle Karriereperspektiven aufzuzeigen“, betont der Vorsitzende des DESY-Direktoriums, Prof. Helmut Dosch.
Dr. Priscilla Pani wird mit ihrer neuen Nachwuchsgruppe auf die Suche nach Dunkler Materie gehen, und dafür die hochenergetischen Proton-Proton-Kollisionen im ATLAS-Detektor am LHC analysieren. Die Gruppe wird, zusammen mit der DESY-ATLAS-Gruppe und der Humboldt-Universität zu Berlin, vor allem das interessante Szenario untersuchen, in der die Wechselwirkung zwischen Dunkler und bekannter Materie durch ein neues skalares Teilchen vermittelt wird, das – wie das Higgs-Teilchen – insbesondere mit schweren Elementarteilchen wechselwirkt. Dafür sind insbesondere die Kollisionen interessant, in denen Paare aus top-Quarks entstehen und gleichzeitig transversale Energie fehlt.
Dr. Abideh Jafari wird innerhalb der internationalen CMS-Kollaboration einen bestimmten Prozess der elektroschwachen Kraft unter die Lupe nehmen: Sie möchte erstmals die Wechselwirkung zwischen dem Top-Quark und dem Z-Teilchen direkt und mit hoher Präzision vermessen. Schwere Elementarteilchen und deren Präzisionsmessungen spielen bei der Suche nach neuen physikalischen Phänomenen eine große Rolle. Jafari wird dabei außer mit der CMS-Gruppe eng mit Theoretikern von DESY und dem Karlsruhe Institute of Technology KIT zusammenarbeiten.
Dr. Torben Ferber will mit Hilfe des Belle II-Detektors am SuperKEKB-Beschleuniger nach Dunkler Materie und Axion-artigen Teilchen suchen. Die Nachwuchsgruppe, die mit DESYs Belle II-Forschungsgruppe und der Universität Hamburg zusammenarbeitet, wird insbesondere Ereignisse untersuchen, in denen ein einziges oder aber genau drei hochenergetische Photonen entstehen. Dafür sowie für die ebenfalls angestrebte Suche nach Dunklen Photonen und Axion-artigen Teilchen will Ferber mit seiner Gruppe das elektromagnetische Kalorimeter des Detektors und die Rekonstruktion von dessen Daten vorantreiben, und hierbei einen Schwerpunkt auf maschinelles Lernen legen.
Insgesamt fördert die Helmholtz-Gemeinschaft an seinen 18 Forschungszentren 16 neue Nachwuchsgruppen.