Ab sofort weht kein Staubkörnchen mehr durch die Räume: DESYs Detector Assembly Facility (DAF) wurde diesen Monat feierlich eröffnet. In der Detector Assembly Facility baut und testet DESY mit nationalen und internationalen Partnern zentrale und extrem komplexe Teile für die großen Teilchendetektoren ALTAS und CMS am CERN in Genf. Die DAF besteht aus zwei Gebäuden mit jeweils hochmodernen Reinräumen. Im einen wird bereits seit letztem Jahr gearbeitet, der andere wurde jetzt im Rahmen der Sitzung des Wissenschaftlichen Rats von DESY in Betrieb genommen.
„Ich bin froh und stolz, die DAF jetzt komplett eröffnen zu können“, sagte DESY-Forschungsdirektor Joachim Mnich. „Sie wird nicht nur für den kommenden Upgrade eine zentrale Rolle spielen, sondern auch in Zukunft eine wichtige Anlage für den Bau von Hochleistungs-Detektoren sein und unterstreicht damit DESYs Rolle als zentrales Labor für Teilchenphysik in Deutschland.“
Während in einem der Reinräume mehrere tausend hochpräzise Siliziumdetektoren entwickelt, gebaut und getestet werden, werden sie im anderen zu kompletten Detektorscheiben zusammengesetzt, den Endkappen der Silizium-Spurdetektoren. In einigen Jahren werden diese Detektorkomponenten als Teil der aufgerüsteten Experimente ATLAS und CMS nach neuen Teilchen, dunkler Materie und anderen unerforschten Phänomenen suchen.
In der Hochphase der Produktion werden in der DAF innerhalb von etwa 16 Monaten für die beiden Detektoren zusammen mehr als 3000 Module produziert. Bis zu 20 Personen sind dann mit den verschiedenen Produktionsschritten beschäftigt, von der Eingangskontrolle der Sensoren an den Probestationen über das Kleben der Modul-Komponenten und das Verbinden der elektrischen Kontakte mit 20 μm dünnen Drähten mit dem Dünndrahtbonder bis zur Endkontrolle und Kalibration der fertigen Module.
Die Endmontage der mehr als zwei Meter großen Endkappen mit etwa 30m2 Siliziumdetektoren für ATLAS und CMS erfolgt in der historischen Halle 1, die dazu mit einem riesigen Reinraum ausgestattet wurde.
Nach fertiger Montage und ausführlichen Tests werden die beiden Endkappen in einigen Jahren zu den LHC-Experimenten ans CERN in Genf transportiert.