Verein der Freunde und Förderer des DESY vergibt Promotionspreis

Stephan Stern (l) und Tigran Kalaydzhyan (r).

Der Promotionspreis 2014 des Vereins der Freunde und Förderer des DESY geht zu gleichen Teilen an Stephan Stern, DESY (CFEL) und Universität Hamburg, und Tigran Kalaydzhyan, DESY (Theorie) und Universität Hamburg. Beide werden durch den mit 3000 Euro dotierten Preis für hervorragende Doktorarbeiten ausgezeichnet, die sie im Zeitraum vom 1. April 2013 bis zum 31. März 2014 abgeschlossen haben.

Stephan Stern, geboren 1982 in Magdeburg, begann mit dem Physikstudium 2003 an der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg, wo er im Jahr 2009 das Physikdiplom erwarb. Anschließend promovierte er in der Coherent Imaging Division am Center for Free-Electron Laser Science (CFEL). Stephan Stern hat in seiner Arbeit mit dem Titel: „Controlled Molecules for X-ray Diffraction Experiments at Free-Electron Lasers“ die kohärente Röntgenbeugung vieler identischer Moleküle aufgenommen, indem er sie durch ein spezielles Verfahren im Raum ausrichtete. Herrn Stern konnte dann in seiner Analyse für das verwendete dreizehnatomare Molekül erfolgreich die Größe des Moleküls und den Ausrichtungswinkel im Labor ableiten. Seine Arbeit liefert so wichtige Beiträge zur Einzelmolekülstrukturbestimmung und zur Möglichkeiten der Aufnahme von Filmen chemischer Reaktionen mit Röntgenlasern.

Tigran Kalaydzhyan, geboren 1987 in Yerevan, Armenien, begann das Physikstudium 2004 an der Lomonosov Moscow State University, wo er 2010 das Diplom in Theoretischer Physik erwarb. Anschließend promovierte er in der Theorie-Gruppe bei DESY. Die Doktorarbeit von Tigran Kalaydzhyan trägt den Titel „Quark-gluon plasma in strong magnetic felds“ und ist dem Studium der Eigenschaften von elementarer Materie bei extrem hohen Temperaturen und in Anwesenheit starker Magnetfelder gewidmet. Insbesondere wird das Verhalten des sogenannten Quark-Gluon-Plasmas (QGP) erforscht, das derzeit in Kollisionsexperimenten mit Schwerionen am Relativistic Heavy Ion Collider (RHIC) in Brookhaven, USA und am Large Hadron Collider (LHC) am CERN intensiv experimentell untersucht wird. Dabei werden wichtige Resultate u.a. zum sogenannten chiralen magnetischen Effekt erzielt, bei dem ein elektrischer Strom im Quark-Gluon-Plasma induziert wird. Eine Besonderheit der Arbeit ist die Vielzahl angewandter Methoden, die von Gittereichtheorie bis hin zu string-theoretischen Modellen reichen.