Beste deutsche Teilchenphysik-Doktorarbeit kommt von DESY

Simon Spannagel mit DPG-Dissertationspreis ausgezeichnet

DESY-Wissenschaftler Dr. Simon Spannagel hat den Teilchenphysik-Dissertationspreis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) erhalten. Die DPG-Fachverbände Gravitation und Relativitätstheorie, Physik der Hadronen und Kerne und Teilchenphysik zeichnen damit die beste Teilchenphysik-Doktorarbeit in Deutschland aus. Spannagel teilt sich den Preis mit Dr. Tim Dietrich von der Friedrich-Schiller-Universität Jena, der in seiner Doktorarbeit zur Gravitationsphysik verschmelzende Neutronensterne simuliert hat.

Spannagel widmete sich in seiner Dissertationsschrift zwei thematisch unabhängigen Studien. Zum einen führte er grundlegende Untersuchungen zu modernen Silizium-Pixel-Detektoren durch, die für die Weiterentwicklung des CMS-Detektors am weltgrößten Teilchenbeschleuniger LHC des Forschungszentrums CERN bei Genf einen essenziellen Beitrag darstellen und im Einbau des neuen Pixel-Detektors in CMS Anfang dieses Jahres mündeten.

Zum anderen beschrieb Spannagel im zweiten Teil der Dissertation eine alternative Messung der Masse des Top-Quarks, die auf einer von ihm entwickelten und erstmals bei CMS benutzten Methode beruht. Diese Methode verspricht einen direkteren, weniger mit theoretischen Unsicherheiten behafteten Zugang zur Polmasse und damit zur Masse des Top-Quarks als Parameter im Standardmodell der Teilchenphysik. Spannagel hat damit hochrelevante Beiträge zur Forschung mit CMS und zur LHC-Physik auf beiden Gebieten geleistet, der Detektorentwicklung und der Top-Quark-Physik.

Spannagel hat von 2013 bis 2016 in der CMS-Gruppe bei DESY gearbeitet und ist heute Fellow am CERN. Der Dissertationspreis ist mit insgesamt 1500 Euro dotiert.