Die „Beamline for Schools“-Teams sind da!

Nachwuchsforscherinnen und -forscher aus Salt Lake City und Groningen beginnen ihre Experimente

Die Gewinnerinnen und Gewinner des Beamline-for-Schools-Wettbewerbs verbringen zwei Wochen bei DESY. Bild: DESY, Joseph Piergrossi

„DESY Chain“ und „Particle Peers“ sind auf dem DESY-Gelände gelandet! So heißen die beiden Teams von Jugendlichen aus Salt Lake City in den USA und Groningen in den Niederlanden, die den internationalen Wettbewerb „Beamline for Schools“ gewonnen haben. Sie werden die nächsten zwei Wochen in Hamburg am DESY-II-Teilchenbeschleuniger verbringen und die von ihnen vorgeschlagenen Experimente durchführen.

Beamline for Schools (BL4S), das 2014 gestartet wurde, ist ein Wettbewerb, bei dem sich Teams von Jugendlichen aus der ganzen Welt Experimente ausdenken, die man mit einen Teilchenstrahl durchführen kann. Für den diesjährigen Wettbewerb haben 178 Teams aus 49 Ländern Vorschläge eingereicht, die sich aus einem schriftlichen Vorschlag und einem Video zusammensetzen. In der Regel kommen die Gewinner von BL4S zum CERN in Genf in der Schweiz. Da jedoch der Large Hadron Collider am CERN aufgerüstet wird und daher alle Beschleuniger abgeschaltet sind, hat sich das CERN mit DESY zusammengeschlossen, und die Teams werden hier ihre Experimente durchführen.

Eines der Gewinnerteams ist DESY Chain, bestehend aus acht Schülerinnen und Schülern der West High School in Salt Lake City bei Utah in den USA. DESY Chain will die Empfindlichkeit von speziellen Materialien, den Szintillatoren, testen, die fluoreszieren, wenn sie mit Teilchen wie Elektronen oder Positronen interagieren. Szintillatoren sind Schlüsselkomponenten fast jedes Teilchendetektors.

  "Ich liebe die Idee, einige der Theorien, die ich gelernt habe, anzuwenden", sagt DESY Chain-Schülerin Arianna Meinking. "Ich kann es kaum erwarten, die Grenzen meiner physikalischen Träume in einem echten Labor auszutesten!"

Particle Peers, das Gewinnerteam aus Groningen in den Niederlanden, besteht aus sechs Schülerinnen und Schülern, die Teilchenschauer aus Elektronen- und Positronenstrahlen vergleichen wollen. Wenn beschleunigte Elektronen oder Positronen mit einem Target-Objekt kollidieren, können sich die entstehenden energetischen Streuungen in verschiedene Teilchen verwandeln. Die Particle Peers wollen untersuchen, ob sie einen Unterschied zwischen den Streuungen aus der Materie und denen aus der Antimaterie erkennen können.

"Ich freue mich sehr, die Schüler aus dem anderen Teil der Welt kennenzulernen und gemeinsam an etwas zu arbeiten, was uns alle begeistert", sagt Ilja de Goede, Mitglied von Particle Peers.

Beide Gruppen werden zwei Wochen lang auf dem DESY-Gelände leben und ihre Experimente an Strahllinien am DESY-II-Synchrotron, dem ursprünglichen und namengebenden Beschleunigerring des DESY, durchführen. Neben der Bereitstellung von Strahlen für Experimente fungiert DESY-II nun auch als Boosterring für die Speicherring-Synchrotronlichtquelle PETRA III.

"Beide Projekte werden durch vielversprechende junge Köpfe nicht nur potenziell neue wissenschaftliche Erkenntnisse bringen, sondern auch dazu beitragen, dass sich diese und viele andere junge Menschen nicht nur mit der Teilchen- oder Beschleunigerphysik, sondern mit der Wissenschaft im Allgemeinen auseinandersetzen", sagt Helmut Dosch, Vorsitzender des DESY-Direktoriums.

BL4S wird von der CERN & Society Foundation als Education and Outreach-Projekt organisiert. Für 2019 wurden zusätzliche Mittel von der Wilhelm und Else Heraeus Stiftung bereitgestellt, weitere Spenden stammen von der Motorola Solutions Foundation, der Amgen Switzerland AG und dem Ernest Solvay Fund, der von der King Baudouin Foundation verwaltet wird.