Hamburger Preis für Theoretische Physik 2020 geht an Valery Rubakov

Russischer Forscher für Arbeiten zur Entstehung des Universums ausgezeichnet

Preisträger Valery Rubakov wird ab Herbst auch Forschungsaufenthalte in Hamburg absolvieren (Foto: V. Rubakov).

Forschungsteams auf der ganzen Welt konnten in den vergangenen Jahren wichtige Erkenntnisse über die Entstehung des Universums gewinnen. Sie stützten sich dabei auch auf die Arbeiten von Valery Rubakov. Für seine Forschung erhält der russische Physiker in diesem Jahr den mit 137.036 Euro dotierten Hamburger Preis für Theoretische Physik. Das gab die Preisjury heute bekannt. Rubakov ist leitender Wissenschaftler am Institut für Kernforschung der Russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau und Professor an der Staatlichen Lomonossov-Universität Moskau. Der Preis wird Rubakov im November 2020 in Hamburg gemeinsam von der Joachim Herz Stiftung, dem Wolfgang-Pauli-Centre, DESY und den beiden Exzellenzclustern „CUI: Advanced Imaging of Matter“ und „Quantum Universe“ der Universität Hamburg verliehen.

Der Hamburger Preis für Theoretische Physik ist eine der höchstdotierten Auszeichnungen für Physik in Deutschland. Das Preisgeld ist eine Anspielung auf die Sommerfeldsche Feinstrukturkonstante, die in der Theoretischen Physik eine wichtige Rolle spielt. Valery Rubakov gehört zu den anerkanntesten zeitgenössischen russischen theoretischen Physikern. Er deckt ein breites Forschungsfeld ab und gilt als Experte in der Quantenfeldtheorie, der Elementarteilchenphysik und der Kosmologie.

„Mit Valery Rubakov zeichnen wir in diesem Jahr einen Forscher aus, der weitreichende Impulse in vielen Bereichen der theoretischen Physik gegeben hat. Sie haben unsere Sicht auf das Universum maßgeblich geprägt. Er hat wichtige Beiträge für unser Verständnis der Zeit kurz nach dem Urknall und der weiteren Entwicklung unseres Kosmos geleistet, zum Beispiel zur Entstehung von Materie und zum Verschwinden der Antimaterie und damit zur Frage, warum sich Planeten und auch unsere Existenz auf der Erde überhaupt entwickeln konnten“, so Henneke Lütgerath, Vorstandsvorsitzender der Joachim Herz Stiftung.

Als Preisträger wird Rubakov ab Herbst 2020 auch Forschungsaufenthalte in Hamburg absolvieren und sich mit hiesigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern austauschen. „Wir freuen uns, dass mit Valery Rubakov ein Wissenschaftler mit Visionen ausgezeichnet wurde. Er hat tiefgreifende theoretische Fragen aufgeworfen, die noch immer Forschungsaktivitäten in der theoretischen Physik antreiben und somit auch für die Grundlagenforschung der Hamburger Teilchenphysikerinnen und Teilchenphysiker relevant sind. Durch seine fundierten Forschungen hat Rubakov einen großen und weitreichenden Einfluss auch auf benachbarte Fachgebiete“, sagte Professor Volker Schomerus, Juryvorsitzender für die Preisvergabe, Leitender Wissenschaftler bei DESY und Sprecher des Wolfgang-Pauli-Centre. Die 2013 gegründete Einrichtung bündelt die Forschungsaktivitäten in der theoretischen Physik in Hamburg.

Mehr über den Preisträger und seine Arbeiten erfahren Sie unter www.joachim-herz-stiftung.de/physikpreis.