Der Tag der Dunklen Materie

DESY präsentiert den internationalen „Dark Matter Day“

Visualisierung der Dunklen Materie im Universum (Bild: Ralf Kaehler, KIPAC/SLAC).

Am 31. Oktober 2017 findet der internationale Dark Matter Day statt, an dem sich weltweit führende Wissenschaftszentren beteiligen. Das Forschungszentrum DESY präsentiert an diesem Tag die Erforschung der Dunklen Materie mit einem abwechslungsreichen Veranstaltungsprogramm rund um die Ausstellung „Dark Matter“, die gemeinsam mit Künstlern und Wissenschaftlern im Rahmen eines „Art Meets Science“-Projekts bei DESY entstanden ist. „Die Dunkle Materie in unserem Universum fasziniert nicht nur die Wissenschaft“, sagt Teilchenphysiker Prof. Christian Schwanenberger, der als Leitender Wissenschaftler bei DESY forscht und am Dark Matter Day einen Vortrag hält. „Wir möchten jedem einen Zugang zu diesem Thema bieten, das zu den spannendsten Forschungsfragen unserer Zeit gehört.“

Programmübersicht:

15:00 Uhr Prof. Christian Schwanenberger, Streifzug durch Teilchenphysik und Dunkle Materie mit einer Live-Schaltung zum CERN

15:30 Uhr Podiumsdiskussion zu „Kunst trifft Wissenschaft“, eingeführt und moderiert durch Dr. Belinda Grace Gardner

Ab 16:30 Uhr Besichtigung der Ausstellung „Dark Matter“ auf dem DESY-Gelände, Künstler und Wissenschaftler stehen für Fragen zur Verfügung. Treffpunkt ist der DESY-Hörsaal.

17:00 Uhr Kurzfilmprogramm „Dark Matter“

19:00 Uhr Kurzfilmprogramm „Dark Matter“

22:00 Uhr Veranstaltungsende

Die Veranstaltung findet im Hörsaal des Forschungszentrums DESY statt.

 

Dunkle Materie

Die Dunkle Materie ist eines der großen Rätsel unseres Universums. Niemand weiß, was sie ist, wie sie aussieht und wie sie sich genau verhält. Aber viele Beobachtungen und Berechnungen, beispielsweise der Rotation von Sternen in Galaxien, haben gezeigt, dass es sie geben muss. Mehr noch: Sie muss sogar rund 85% der Materie unseres ganzen Universums ausmachen. Deswegen forschen Physikerinnen und Physiker schon seit Jahrzehnten nach Hinweisen von Dunkler Materie. Sie vermuten, dass diese Dunkle Materie aus einer bisher unentdeckten Art von Teilchen bestehen könnte, nach denen sie suchen, zum Beispiel mit Hilfe von Teilchenbeschleunigern wie dem Large Hadron Collider LHC am CERN in Genf oder dem Experiment ALPS II, das gerade bei DESY aufgebaut wird. Außerdem gibt es Experimente, die versuchen, Dunkle Materie direkt nachzuweisen. Sie liegen meist tief unter der Erde und nutzen Detektoren, die Dunkle-Materie-Teilchen dazu bringen sollen, mit dem Detektormaterial zu reagieren. Auch mit Teleskopen auf der Erde oder im Weltall sucht man nach charakteristischen Spuren, die diese Teilchen hinterlassen.

Die Entdeckung der Natur von Dunkler Materie würde auf einen Schlag viel bisher Unbekanntes erklären und wäre deshalb eine wissenschaftliche Sensation – vergleichbar in etwa mit der Entdeckung eines neuen Kontinents.

Mehr zu den verschiedenen Experimenten, die nach Dunkler Materie suchen, finden Sie im Dark Matter Hub (englisch).

Weitere Informationen zum Dark Matter Day: www.darkmatterday.com

Weitere Informationen zur Ausstellung „Dark Matter“: www.desy.de/artmeetsscience

Die Initiatoren des Projektes „Art Meets Science“ sind Tanja Hehmann (bildende Künstlerin, Hamburg) und Prof. Dr. Christian Schwanenberger (Leitender Wissenschaftler, DESY). Sie wurden bei der Konzeption und Realisation der Ausstellung kuratorisch von Jana Schumacher (bildende Künstlerin, Hamburg) und Marcel Große (bildender Künstler, Hamburg) unterstützt.