SuperKEKB legt los

Teilchenbeschleuniger in Japan nimmt seinen Betrieb wieder auf

Der SuperKEKB-Beschleuniger Bild: KEK

Der umgerüstete SuperKEKB-Beschleuniger am japanischen Forschungszentrum KEK erwacht wieder zum Leben. Am 21. März kreisten die ersten Elektronen im rund drei Kilometer langen Ring. Als nächster Schritt soll ein Teilchenstrahl aus den Antiteilchen der Elektronen, den Positronen, folgen. Dann wird der Beschleuniger weiter getestet und feinjustiert, so dass in den nächsten Wochen die ersten Teilchen im ebenfalls runderneuerten Belle II-Detektor kollidieren können.

„Wir gratulieren den Kollegen in Japan zu diesem Meilenstein und sind gespannt auf die Daten, die der Beschleuniger produzieren wird“, sagt Joachim Mnich, Forschungsdirektor für Teilchenphysik und Astroteilchenphysik bei DESY. „Schließlich kann die Untersuchung der B-Mesonen, auf die Belle II sich spezialisiert, nicht nur Licht auf die Frage über das Missverhältnis von Materie zu Antimaterie im Universum werfen, sondern hoffentlich auch Erkenntnisse zu anderen offenen Fragen liefern.“

SuperKEKB soll nach seinem Umbau einen neuen Rekord an Teilchenkollisionen erzeugen und dadurch die Forschung ergänzen, die das LHCb-Experiment am Large Hadron Collider am CERN macht, weil es bestimmte seltene Prozesse sehr viel besser aufspüren und untersuchen kann. Physiker hoffen auf Hinweise zu neuen physikalischen Phänomenen und auf die Möglichkeit, der Dunklen Materie auf die Spur zu kommen.

Die Belle II-Kollaboration besteht aus 750 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus 25 Ländern. Deutschland stellt mit zwölf Instituten nach Japan die zweitgrößte Forschergruppe und ist maßgeblich an Entwicklung und Bau des Vertexdetektors beteiligt. DESY ist eines dieser Institute, die den Belle II-Detektor gemeinsam entwickeln, bauen und später die Daten auswerten.